Måneskin im Interview: „Es geht nicht um unsere Körper, es geht um unsere Musik“

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Måneskin im Interview: „Es geht nicht um unsere Körper, es geht um unsere Musik“
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Damiano, Victoria, Thomas und Ethan betreten den fast menschenleeren Saal, dann stehen sie im rot-blauen Scheinwerferlicht der Bühne. Sie tragen glitzernde Netzoberteile, schwarze Klebestreifen über den Nippeln, Lederhosen, Absätze und Make-Up. Die Kameramänner, die in TikTok-gerechtem Hochformat („neun-zu-sechzehn“) Filmen, wirbeln bei der Suche nach dem perfekten Bild die Ausdünstungen der Nebelmaschine auf.

Måneskin sind Berlin, um ein TikTok-Konzert zu geben. Einen TikTok-Livestream dieser Größenordnung gab es noch nicht oft — Spannung liegt in der Luft. Dass von den wenigen Anwesenden wegen des Streams keiner klatschen soll, wissen die vier Italiener*innen zu diesem Zeitpunkt noch nicht. In völliger Stille und leichter Verunsicherung durchqueren sie den Neuköllner Club Schwuz. Einige fragende Blicke werden ausgetauscht. Schließlich setzen Måneskin zum ersten Akkord an.

Dann zerreißt der satte Sound von Ethans Basedrum die Stille. Es ist, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Da ist sie, die Rockstar-Präsenz, dieses über den Dingen schwebende und im besten Sinne Arrogante. Sänger Damiano tanzt lasziv auf seinen Absätzen, Gitarrist Thomas wirft sich bei einem besonders ekstatischen Solo so auf den Boden, wie es nur ein besessener 20-jähriger Musiker kann, der noch nie einen Gedanken an drohendes Unheil durch künstliche Kniegelenken verschwendet hat. Etwa eine halbe Stunde und gefühlte 120 Dezibel später verabschiedet sich Damiano mit einem fast schüchtern wirkenden „Ok, bye“. Nach dem Auftritt führen wir im Schwuz unser Interview.

ROLLING STONE: Als ihr heute die Bühne betratet, war das schon erstmal komisch, oder?Damiano: Ja, das war schon seltsam (lacht). Erst nach dem Auftritt wurde uns gesagt, dass das Publikum die Anweisung hatte, für den Stream leise zu sein.

Vic: Aber dann war es immerhin nicht, weil wir scheiße waren (alle lachen). So langsam gewöhnen wir uns auch an diese Konzerte ohne Live-Publikum. Wir machen das ja auch schon seit über einem Jahr jetzt.

Was haltet ihr denn von neuartigen Konzerten, wie dem TikTok-Livestream heute?Damiano: Momentan ist es ja die einzige Möglichkeit aufzutreten, also ist es schon in Ordnung. Aber man kann das natürlich nicht mit einem richtigen Konzert vergleichen.

Thomas: Es ist aber schon cool, dass so viele Menschen unseren Auftritt miterleben können.

Vic: Bald geht es auch wieder los. Wir versuchen gerade ein paar Festival-Auftritte zu arrangieren. Im Dezember spielen wir dann die Tour in Italien und danach vermutlich eine Europa-Tour. Aber das steht alles noch nicht fest, gerade passiert einfach recht viel.

„Recht viel“ – ein ziemliches Understatement, wenn man die Entwicklung bedenkt, die Måneskin in den Wochen nach ihrem ESC-Sieg hingelegt haben. Die Singles „Beggin‘“ und „I Wanna Be Your Slave“ gingen (auch dank Social Media) durch die Decke und dominieren die internationalen Charts – zuletzt standen sie in Deutschland auf Platz eins. Kaum ein Sender spielt die Band nicht auf Heavy-Rotation, und wer dieser Tage Instagram oder TikTok öffnet, wird von einer Flut an Måneskin-Content überrollt. Im Sekundentakt schießen Fanseiten mit Namen wie „maneskin_obsession“ oder „damianos_slut“ wie Pilze aus dem virtuellen Boden. Es klingt wie ein Klischee – doch Damiano, Vic, Thomas und Ethan wurden über Nacht zu Weltstars.

Inwiefern hat sich euer Leben als Band seit dem ESC-Sieg in Rotterdam verändert?Vic: Ich glaube vieles kriegen wir gar nicht so richtig mit. Direkt nach dem ESC sind wir auch erstmal ins Studio auf dem Land gefahren und haben den ganzen Tag Musik gemacht. Also haben wir all das, was um uns rum passiert ist – die ganzen neuen Fans und so – zunächst gar nicht bemerkt. Erst jetzt realisieren wir so langsam, was los ist. Gestern waren wir bei Sony, da standen so viele Fans und haben auf uns gewartet. Das war echt verrückt.

Ein großer Teil der Aufmerksamkeit, die ihr jetzt bekommt, dreht sich um euer Aussehen, euren Style, eure Attraktivität. Wird das manchmal zu viel?Damiano: Natürlich ist es schön, Komplimente zu bekommen (lacht). Aber manchmal wird da auf jeden Fall eine Linie überschritten. Gerade wenn wir über Musik sprechen oder ein gesellschaftliches Thema, das uns am Herzen liegt. Dann ist es komplett unangebracht, uns auf unser Aussehen zu reduzieren. Klar – wenn ich ein halbnacktes Foto auf Instagram poste, weiß ich, dass diese Kommentare kommen werden. Und dann ist das auch ok, ich poste das Foto ja, um mich zu zeigen. Aber manchmal ist es eben nicht der richtige Ort dafür.

Der Punkt ist doch auch, dass man sich anziehen können sollte, wie man will, ohne sexualisiert zu werden…Vic: Ja, definitiv. Wir tragen unsere Outfits, weil wir uns darin wohlfühlen, nicht um damit den Fokus auf unsere Körper zu lenken. Es sollte generell nicht immer darum gehen, wie du angezogen bist. Wir sind Musiker*innen – in erster Linie sollte es um unsere Musik gehen. Aber ich glaube es wird noch ein langer Weg sein, bis das wirklich so ist.

Dennoch setzt ihr mit eurem Style ein Zeichen gegen stereotype Geschlechterrollen. Dass wir heute im Schwuz sind – normalerweise Party-Location und Safe-Space für die LGBTQ-Community – ist sicher auch kein Zufall, oder?Vic: Das ist alles Teil der positiven Message, die wir senden wollen. Wir möchten unseren Hörer*innen das Gefühl geben, dass sie frei sind. Dass sie sich anziehen können, wie sie wollen und lieben können, wen sie wollen. Es ist unfassbar, dass es auch heute noch so viel Intoleranz gibt. Das hat uns immer schon beschäftigt, deshalb versuchen wir über diese Themen zu sprechen. Wir glauben auch, dass diese Engstirnigkeit der Gesellschaft ein Bildungsproblem ist. Wenn du aufwächst und dir von allen Seiten vorgeschrieben wird, wer du sein sollst, dann wirst du dich nie richtig frei fühlen. Je mehr Menschen darüber sprechen, desto eher wird sich auch etwas ändern.

Künstler*innen, die sich für diese Themen stark machen, wird manchmal „Queerbaiting“ vorgeworfen. Dass sie also etwas vorgeben würden, um bei der queeren Community zu punkten. Wart ihr schonmal mit diesem Vorwurf konfrontiert?Vic: Schon manchmal. Aber natürlich haben wir nie jemandem etwas vorgespielt. Manche Menschen machen uns diesen Vorwurf, weil wir aussehen und auftreten, wie wir das eben tun. Aber das ist ein Denkfehler. Wir glauben nicht, dass der Kleidungsstil einer Person mit deren Sexualität zusammenhängt. Die Tatsache, dass die Jungs sich schminken, sagt doch überhaupt nichts darüber aus, zu welchem Geschlecht sie sich hingezogen fühlen. Das sollte von Vornherein nicht miteinander assoziiert werden.

Diesen Mut zur freien Entfaltung, den ihr vermittelt, lebt unsere (junge) Generation vor allem über Instagram und Co. aus. Wie sieht eure Beziehung zu Social-Media aus?Damiano: Für mich persönlich war das erstmal etwas gruselig. Je größer wir wurden, desto mehr Menschen gab es, die alles, was ich sagte, umdrehten. Aber mit der Zeit verstehst du, dass du mit größerer Bekanntheit eben auch mehr Kritik abbekommst. Je glücklicher du aussiehst, desto mehr Hass kommt da auch. Das gilt nicht nur für Berühmtheiten. Wenn du dich traust, zu zeigen was dich glücklich macht, wird es auf jeden Fall Menschen geben, die dich unterstützen – aber eben auch solche, die dich beneiden. Deshalb sollte sich zwar niemand von anderen zurückhalten lassen, aber natürlich ist das leichter gesagt als getan.

Vic: Wir geben uns auch Mühe, nicht zu viel Zeit auf Social-Media zu verbringen. Letztendlich versuchen wir einfach ehrlich zu uns und unseren Fans zu sein und Negativität zu vermeiden.

Eigentlich ist es erstaunlich, wie wenig Durchschlagskraft so ein ESC-Sieg in den meisten Fällen hat. Fast 200 Millionen Menschen sehen sich alljährlich dieses Hochglanz-Studiospektakel an – und trotzdem ist es schon wenige Monate nach der Veranstaltung schwer, sich zu erinnern, wer da eigentlich bei der Siegerehrung mit Konfetti beschossen wurde. Es ist der altbekannte Castingshow-Fluch, der auf den Gewinnerbands lastet. Wenn es schon im nächsten Jahr eine neue Sensation zu bestaunen gibt, wie erinnerungswürdig ist da noch ein Sieg? Ausnahmen wie Lena, die über zehn Jahre nach Oslo immer noch zur A-Riege deutscher Pop-Musik gehört, bestätigen die Regel. Mit ihrem Charisma, dem für heutige Verhältnisse ungewöhnlichen Sound und der zeitgemäßen Message könnten auch Måneskin so eine Ausnahme werden.

Was sicherlich auch eine Rolle spielt, ist die Tatsache, dass die Band schon vor ihrer ESC-Teilnahme ein Standing im italienischen Musikmarkt hatte. Ihr Debüt-Album „Il ballo della vita“ erreichte bereits 2018 Platin-Status, drei Jahre vor Sanremo und dem ESC. Oder aber es war der lange Weg bis hin zu diesem Punkt, der die vier Schulfreund*innen das nötige Durchhaltevermögen gelehrt hat. Denn entgegen böser Zungen sind Måneskin kein von der Unterhaltungsbranche für die Eurovision hochgezüchtetes Phänomen.

Ihr alle seid in Rom, der Hauptstadt der katholischen Kirche, aufgewachsen. Wie war das, als junge progressive Band in einem doch recht konservativen Umfeld durchzustarten?

Damiano: Also am Anfang, als Straßenmusiker, hat sich erstmal sowieso keiner für uns interessiert (alle lachen) Aber klar… als das dann alles ein bisschen größer wurde, gab es einige Leute, die ein Problem mit uns hatten. Zum Beispiel, als wir nach Sanremo gegangen sind: Da gab es viele Menschen, die der Meinung waren, so wie wir aussehen und uns verhalten, sollten wir Italien nicht repräsentieren dürfen. Unsere Musik wollten die sich gar nicht erst anhören.

Måneskin im Interview: „Es geht nicht um unsere Körper, es geht um unsere Musik“

Vic: Gerade was Fragen von Aussehen und Sexualität betrifft, ist Italien auch ein bisschen rückständiger als andere Länder. Das ist bestimmt auch von der Kirche beeinflusst. Die sind da natürlich sehr konservativ eingestellt und das hat viele Menschen geprägt, die mit diesem Bild aufgewachsen sind.

Ihr habt mal erwähnt, dass ihr mit dem Song „IN NOME DEL PADRE“ ebendiesen Menschen musikalisch entgegentretet. Was genau bedeutet das Lied euch?Damiano: Wir hatten anfangs schon mit einigen Problemen zu kämpfen. Man wollte uns nicht in Clubs spielen lassen, weil wir als Band zu viel Platz beanspruchen würden, unser Aussehen nicht passte oder die uns nicht bezahlen wollten. Italien ist echt kein guter Ort für Bands. Auch unser musikalischer Stil wurde viel kritisiert. Viele Leute sagten uns: „Macht das nicht, Rock zieht in Italien nicht. Ihr werdet nichts erreichen.“ Natürlich war das verletzend, aber gerade deshalb haben wir uns entschieden weiterzumachen … und diese Trauer hat sich in Wut umgewandelt. Mit dem Song sagen wir den Menschen von damals: „Fuck off, wir haben es doch geschafft!“

Habt ihr je in Erwägung gezogen, einfach einen Nine-to-five-Job zu machen und ein „normales“ Leben zu führen?Damiano: Nee… eigentlich nicht. Ich habe in meinem Leben einen einzigen Monat gearbeitet – das lief gar nicht gut (alle lachen)

Vic: Wir haben alle Musik gemacht, seit wir Kinder waren. Das ist ein großer Teil von uns. Das konnten wir nicht einfach ignorieren. Das wichtigste ist doch, dass du etwas tust, dass dich glücklich macht. Das denken wir alle. Also haben wir schon sehr jung angefangen all unsere Zeit und Energie in die Musik zu stecken.

Thomas: Ja, total. Seit wir zusammen auf der Schule waren haben wir eigentlich immer nur Musik gemacht. Da lag immer unser Fokus drauf und das ist auch heute noch so. Wir spielen und spielen und spielen, weil dass das Einzige ist –

Ethan:– wofür wir leben.

Damiano: Die Musik hat auch etwas sehr Therapeutisches für uns. Wenn wir mal schlecht drauf sind und aneinander geraten – und ja, das passiert – dann verschwindet all das, sobald wir auf der Bühne sind. Das ist vielleicht das schönste an der Musik … dass sie dir ermöglicht, alles andere zu vergessen. Du stehst einfach auf der Bühne und hast Spaß mit deinen Freunden.

Den wenigsten Bands kauft man solche vor Kitsch triefenden Liebesbekundungen an die Musik ab. Meistens klingt das wie Phrasen, wie gut eingeübte, zitierfähige Sätze. Doch wenn es eines gibt, das Måneskin auszeichnet, und das wird im Laufe des Gesprächs immer klarer, ist es tatsächlich eine kompromisslose Ehrlichkeit. Die vier sind nicht humorlos, nehmen sich und ihre Musik aber zu einhundert Prozent ernst. Keine Selbstverständlichkeit in einer Generation, die fast ausschließlich ironische Cloud-Rapper hervorgebracht und zynische Twitter-Comedy zum Volkssport gemacht hat. Måneskin sind vielleicht genau das, was dieser Generation gefehlt hat.

Trotzdem entziehen sich die vier Musiker*innen, alle zwischen 20 und 22 Jahre alt, diesem ständigen Bedürfnis nach Selbstdarstellung nicht, das nunmal untrennbarer Teil heutigen Lebens ist. Das spiegelt sich nicht nur in den Outfits (immer „on-fleek“) und Instagram-Profilen der Band wider, sondern auch in ihren Texten. Auf ihrer aktuellen Platte „Teatro D’Ira – Vol. 1“ ist ein klares Leitmotiv erkennbar: Das Album ist eine Ode an die Individualität, untermalt von einem schnellen harten Sound.

Natürlich wird mit dieser Disney-esken Message auf dem einen oder anderen Track auch mal ein bisschen zu sehr auf den Putz gehauen, aber nie so sehr, um unglaubwürdig oder selbstkarikierend zu wirken. Was Måneskin letztlich so interessant macht, ist die Vereinigung des aktuellen Zeitgeistes – zwischen TikTok-Hedonismus und allgegenwärtiger Politisierung – mit der Musik vorheriger Generationen.

Euer Stil wird oft als klassischer 70s-Rock beschrieben, tatsächlich hört man aber viele verschiedene Einflüsse raus. An einigen Stellen grooved ihr fast in den Funk rüber, an anderen wird eher gerappt als gesungen. Wie kommt dieser Mix zustande?Thomas: Wir haben einfach alle unterschiedliche Einflüsse und treffen uns damit irgendwo. Und wir wollen immer offen für Experimente bleiben.

Ethan: Ja, wir sind sehr experimentell im Song-Writing-Prozess.

Vic: Wir wollen uns auch nicht darauf beschränken, was als typische Rockmusik gesehen wird. Wenn Rap an einer Stelle gut passt, dann machen wir das eben. Das passiert tatsächlich ganz natürlich, ohne dass wir da viel drüber Nachdenken.

Warum dann am Ende Rock?Vic: Das ist eben der Stil, von dem wir uns am besten repräsentiert fühlen. Im Prinzip spielen wir aber einfach die Musik, die uns am meisten Spaß macht. Das ist uns sehr wichtig, um auf der Bühne etwas Echtes zeigen zu können. Wir wollen niemandem etwas vorspielen oder uns über Menschen lustig machen, die unsere Musik ehrlich mögen. Du solltest stolz darauf sein, was du tust und nie etwas faken, nur um zum Beispiel mehr Alben zu verkaufen.

Gibt es so etwas, wie eine italienische Rockmusik-Szene?Vic: Es gibt schon viele Bands – die meisten sind aber wesentlich älter als wir oder gehen mehr so in Richtung Indie-Rock. Eine junge Rock-Szene gibt es also nicht wirklich, was wir sehr schade finden. Aber seit wir bekannter geworden sind, schreiben uns viele Menschen, dass sie unseretwegen angefangen haben Rock zu hören oder Gitarre zu spielen oder so. Das ist unglaublich schön.

Ihr sagt, ihr wollt diesen Musikstil einer jüngeren Generation näher bringen. Gerade euer Song „VENT‘ANNI“ fängt diesen Kontrast gut ein. Musikalisch eine klassische Rock-Ballade und lyrisch das Abbild der heutigen Jugend. Woher kam das Bedürfnis, diesen Song zu schreiben?

Damiano: Ich wollte mit dem Song zeigen, dass ich auch nur ein ganz normaler Typ bin. Ein ganz normaler 20-jähriger Typ. Ich erlebe genau das, was andere Menschen in meinem Alter erleben, mache halt nur einen anderen Job. Außerdem wollte ich dieses Alter insgesamt beschreiben, weil ich es als sehr besonders empfinde. Wenn du 20 bist, fängst du an darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll. Ich glaube, das ist einer der wichtigsten Abschnitte im Leben. Weil wir (die Band) alle im selben Alter sind, habe ich dann angefangen unsere Erfahrungen zu vermengen. Letztlich zeigt der Song, was es für uns heißt, 20 zu sein. Es gibt viel Gutes – du bist relativ sorgenfrei und blickst dem Leben enthusiastisch entgegen. Dann bist du wiederum zu jung, um viele Dinge zu tun und gleichzeitig zu alt, um andere zu tun. Manche Menschen behandeln dich wie einen Erwachsenen, aber –

Vic:– eben doch nicht ganz.

Damiano: Genau. Das ist manchmal sehr frustrierend. Wir wollten unserem Publikum zeigen: „Hey, wir sind auch nur 20. Wir erleben gerade dieselben Sachen wie ihr. Wir verstehen euch.“

Mit dem Unterschied, dass ihr diejenigen seid, die gerade zum weltweiten Phänomen werden. Wie bewahrt ihr euch diese Ehrlichkeit?Damiano: Ich denke, dass wir nur bis hierher kommen konnten, weil wir immer authentisch waren – sowohl im Guten als auch im Schlechten. Außerdem haben wir einfach Spaß an dem, was wir zusammen machen. Das ist etwas Besonderes, das wir nicht verlieren wollen. Wir sind einfach vier Freunde, die angefangen haben, ihren Traum zu leben. Eigentlich total simpel. Klar – wir gehen auf die Bühne, bekommen Aufmerksamkeit, geben Interviews – aber wenn wir zurück nach Hause kommen, sind wir einfach nur vier Freunde.

Maximilian Paul Quardt Maximilian Paul Quardt Maximilian Paul Quardt

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