ESC kompakt Live-Blog Spanien: 1. Halbfinale Benidorm Fest 2022 Kommentar-Navigation Kommentar-Navigation

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ESC kompakt Live-Blog Spanien: 1. Halbfinale Benidorm Fest 2022 Kommentar-Navigation Kommentar-Navigation
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Endlich geht es los: das alte, neue Benidorm Fest – die spanische Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest 2022 in Turin. Zwar ist dem ausrichtenden Fernsehsender RTVE der Act auf Startplatz 1, Luna Ki, weggebrochen, aber sowohl Eure Favoritinnen Tanxugueiras als auch Azúcar Moreno (Aufmacherbild) müssen im ersten Halbfinale bereits ran. Welche vier der sechs Acts holen sich die Tickets für das Finale am Samstagabend? Die Sendung könnt Ihr hier sehen. Wir bloggen für Euch live ab 22:40 Uhr.

So ein Ergebnis muss feierlich und bewegend begangen werden. Gut, dass es dafür die Hymne des Benidorm Festes gibt. Sie trägt den Titel „Vita est“, wurde vom Musiker Pepe Herrero komponiert und vom RTVE-Orchester und -Chor aufgeführt. Es handelt sich dabei um ein symphonisches Stück, das von klassischen Themen inspiriert ist wie „O Fortuna“ aus Carl Orffs „Carmina Burana“ und kombiniert wurde mit großen modernen Kompositionen von Komponisten wie Hans Zimmer. „Ein epischer Soundtrack, dessen Ziel es ist, Grenzen und Generationen zu überwinden.“

Damit zurück zu den Realitäten. 886 Einreichungen gab es für das BeFest 2022. Daraus wurden vierzehn Beiträge und Acts ausgewählt, die nun in zwei Halbfinalen unter sich ausmachen, welche acht wir im Finale am Samstag sehen und hören werden. Der bzw. die Siegerin hat dann die Ehre, Spanien beim ESC zu vertreten.

Am ersten Halbfinale sollten eigentlich sieben Songs teilnehmen. Allerdings zog Luna Ki ihren Beitrag zurück, weil sie im Benidormer Palau Lilla kein Autotune einsetzen darf. So werden wir also nur sechs Songs hören. Diese sind:

  1. Varry Brava – Raffaella
  2. Azúcar Moreno – Postureo
  3. Blanca Paloma – Secreto de agua
  4. Unique – Mejores
  5. Tanxugueiras – Terra
  6. Chanel SloMo

Durch die Sendungen führen Alaska, Inés Hernand und Máximo Huerta.

Bei der Ermittlung der Qualifikanten macht es uns das spanische Fernsehen nicht sehr einfach. Es gibt eine Jury (50%), ein demoskopisches Panel (25%) und das Televoting (25%). Das genaue Abstimmungsverfahren kann hier nachgelesen werden.

Bleibt noch die Frage, wer die fünf Juror/innen sind: Estefanía García (Koordinatorin des RTVE Orchesters und Chores), Felix Bergsson (Leiter der islandischen ESC-Delegation), Marvin Dietmann (Choreograf, der letztes Jahr den Auftritt von Blas Cantó inszeniert hat), Miryam Benedited (Choreografin) und Natalia Calderón (Sängerin, Schauspielerin und Vocal Coach).

Das sind Eure Favorit/innen für das erste Halbfinale.

Welche vier Acts sollen im ersten Semi des Benidorm Fests 2022 weiterkommen?

Total Voters: 267

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Und hier könnt Ihr alle Songs des Benidorm Fest 2022 in Dauerschleife hören.

Die Sendung beginnt um 22:40 Uhr uns soll um 23:55 Uhr vorbei sein. Hier geht’s zum Live-Stream. Vor, während und nach der Sendung könnt Ihr die Geschehnisse unter diesem Beitrag kommentieren.

¡Bunas noches desde Benidorm! Das spanische Fernsehen kennt heute nur ein Thema: Das Benidorm Festival. Und das mit Recht. Vorhin hat uns Karina in einer Sendung um 20 Uhr schon ihre Heimat in Jaén gezeigt. Jetzt läuft noch eine Reportage mit lustigen ESC-Einspielern auch vom ESC. „Locos por eurovisión, grandes éxitos“ – heißt es in der Programmankündigung. Das ist nicht gelogen. Herrlich!

Übrigens bin ich wirklich in Benidorm. Ich bin seit gestern spätabends hier. Hier gibt es einige Impressionen aus der Stadt. Ich werde das die nächsten Tage weiter befüllen. Ich kann aber nicht versprechen, dass ich groß in Kontakt mit den Acts komme. Dafür hätte das spanische Fernsehen mal auf meine Akkreditionsanfragen reagieren müssen…

Also das Vorprogramm der Show bringt mich bestens in Stimmung. So viele Hits zum Mitsingen und Mitsummen. Ob das auch das ist, was die ARD unter einem ESC-Tag versteht?

So, wir sind jetzt schon etwas über der Zeit und es sind noch Amaia und Alfred zu sehen. Eine Lovestory … die leider auch zu Ende ist (wenn ich richtig informiert bin). Nun wird das Ende angekündigt. Dann wird gleich live nach Benidorm geschaltet.

Das Festival beginnt mit kurzen Statements der Kandidat/innen. Das Primera Semifinal startet ohne Applaus – doch da kommt er nach Begrüßung durch den Moderator. Das Publikum sitzt und alle tragen Maske. Moderator Máximo erklärt kurz die Regeln und begrüßt Moderatorin Alaska. Für sie gilt „Mehr ist mehr“. Recht hat sie! Sie begrüßt die Juror/innen. Auf Deutsch auch Marvin Dietmann.

Inés Hernand wird begrüßt und meldet sich aus dem Greenroom, der aber noch leer ist – und pink (wie sie sagt, ich finde ihn eher ocker-orange). Sie verspricht sich vergleichsweise häufig bei der Erklärung der demoskopischen Jury.

Im Publikum befinden sich im Grunde nur Männer. Das ist nicht überraschend, schließlich wurden die Karten an die ESC-Fanclubs verteilt. Máximo leitet zu Varry Brava über. Sie werden in einem kurzen Video vorgestellt. Ihr Song wurde von der verstorbenen Raffaella Carrà inspiriert.

Es gibt keine Startnummer 1.

2. Varry Brava – Raffaella

Der Auftritt beginnt in schwarz-weiß. Der Sänger trägt einen sackartigen Mantel aus Krokodilsleder, Mütze und Sonnenbrille. Zum Refrain wird es bunt und alle drei Bandmitglieder tragen rotleuchtende Disco-Outfits. Auch die Bühne ist ganz rot – und es liegen Disco-Kugeln rum. Das macht Spaß und ist ein guter Auftakt. Musikalisch sind wir hier im Disco-Pop-Swing, wobei die Strophen auch Sprechgesang beinhalten. Haha, ein Überkopf-Keyboard – natürlich auch in rot. Toll! Herrlich verrückt. Der Gesang ist anständig bzw. ausreichend.

Ich bin ja voreingenommen und gebe 7 Punkte (von 10)

Nach dem Auftritt gibt es noch einen kurzen Einspieler mit Bezug auf die mögliche Teilnahme am ESC. Dann melden sich Alaska und Inés und kündigen den nächsten Act an.

3. Azúcar Moreno – Postureo

Flamenco-mäßiges Bild zum Auftakt. Die beiden Sängerinnen edel in Schwarz und Weiß. Zum Refrain verlassen sie ihr kleines Podcast und kommen an den Bühnenrand. Im Hintergrund haben sie vier Tänzerinnen ganz in Schwarz. Den tiefen Gesang in der Strophe fand ich jetzt nicht so überzeugend. Der Refrain ist natürlich mitreißend und da strahlen die beiden. Der Backdrop mit den beiden Frauenschatten während der Brücke ist super. Ein richtiger Hingucker. Mir macht das Lied als Auftritt mehr Freude als als reine Audioversion.

7 Punkte

4. Blanca Paloma – Secreto de agua

Oh, das fängt aber dunkel an. Dann kommt ein Scheinwerfer und man sieht Agua auf dem Boden. Darauf steht die Sängerin ganz in Weiß. Das Kleid liegt ihr zum Teil zu Füßen. Nun kommt dramatisches weißes Licht aus dem Hintergrund. Da dürfte doch Marvin Dietmann das Herz aufgehen. Und zum Refrain auch noch die Windmaschine. Jaaaa! Blanca arbeitet schön mit den Armen. Das gibt Szenenapplaus nach dem Refrain. Der Gesang ist wahrlich kunstvoll. Sie hat auch Ausstrahlung. Musikalisch nicht meine Tasse Tee, aber ich muss schon sagen, dass das in der Kombination was kann. Die Totale mit den Scheinwerfern ist aber ein bisschen dolle ESC in Irland in den 1980er Jahren.

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8 Punkte

Ich bin womöglich etwas zu hoch mit den ersten Punkten eingestiegen.

5. Unique – Mejores

Ein Flügel auf der Bühne. Die Jungs sind in schwarz gekleidet. Kurz nach dem Auftakt wird’s schneller und die Sänger kommen tanzend auf die Bühne. Der Gesang sitzt nicht in jedem Moment. Zum Refrain kommen die Farbbeutel von Jendrik zum Einsatz. Oj, hier ist die Show wirklich deutlich besser als der Gesang. Das Lied hat so ja schon Schwächen (und das sage ich, der ein Faible für diese Art Musik hat). Das Beste ist der Pre-Chorus. Der Synchrontanz ist natürlich super. WHAT?! Ein schwuler Kuss und dann auch noch Pyro-Technik. Mein Gott, die geben wirklich alles.

6 Punkte

Weiter geht es mit den großen Favoritinnen.

6. Tanxugueiras – Terra

Mystischer Auftakt in orange-gelb. Die Sängerinnen in schwarz kommen hinter einem Podest hervor und gehen dann an ihre Mikrofon-Stative. Zum Refrain gibt es oberkörperfreie Tänzer mit Röcken. Das wertet das natürlich auf. Die Tamborines werden weitergereicht. Das Blattgold wurde großzügig auf freizugängliche Körperstellen der Künstler/innen auf der Bühne verteilt. Also ich finde, es gelingt den beiden Tänzern gut mich für den Song zu begeistern. Die Sängerinnen schaffen es aber trotzdem, ihre sympathisch-latente Aggressivität zu transportieren.

Persönlich: 10 Punkte für die Tänzer, 3 Punkte für den SongGrundsätzlich: 8 Punkte

Und schon kommt der letzte Beitrag.

7. Chanel – SloMo

Red-Carpet-Situation. Und wieder Tänzer ohne Hemden. Die waren wohl aus. Die Sängerin macht aber auch richtig Show. Das ist sogar große Show. Zum Refrain kommt flackerndes Schwarzlicht dazu. Da passiert viel. Und ganz ehrlich: das ist mal richtig professionell. Der Gesang schwankt durch das ganze Getanze etwas. Aber sie ist echt ein Pro und hat tolle Ausstrahlung. So kann Latino-Pop funktionieren, ohne zu schmierig zu wirken. Geiler Tanz! Da wäre Frau Foureira neidisch. Love it! Und das sage ich, obwohl der Song kein Favorit von mir war. Hammer! Das schreit Eurovision im besten Sinne.

10 Punkte

Sí, estoy flipando! Also, für mich ist es klar: Chanel it is. Jetzt wird die Telefonabstimmung geöffnet. Nun kann 15 Minuten abgestimmt werden. Dazu gibt es einen Schnelldurchlauf.

Kollege Benny hat es in den Kommentaren schon geschrieben: Da hat das spanische Fernsehen wirklich eine tolle Auswahl auf die Beine gestellt. Und das waren alles fertige Nummern, in die viele Ideen, Geld und Arbeit geflossen ist. Dazu eine anständige musikalische Bandbreite. Das wünscht man sich auch für die deutsche Vorentscheidung.

Als Pausenact ist Salvador Sobral in Benidorm. Er sitzt unaufgeregt am Flügel und singt auf Portugiesisch. Und das inbrünstig. Ob er damit den ESC gewonnen hätte? Und dann war es vorbei. Und er sagt noch „Viva las gallegas“. Er hat wohl eindeutige Favoritinnen.

Inés führt Interviews im Greenroom. Die Schwester von Blanca Paloma ist ebenfalls dort. Sie war bereits für Spanien beim Junior ESC (wenn ich das richtig verstanden habe). Und noch ein Schnelldurchlauf.

Ok, ich tippe dann mal: Die Männer fliegen raus (Varry Brava und Unique). Außer die Tänzer, die sehen wir am Samstag wieder.

Die Abstimmung ist vorbei. Es folgt ein weiterer Act: Marlon singt „De perreo“. Der Auftritt ist eine klassische Bandsituation. Vielleicht etwas authentischer und auch gut gesungen, aber visuell nicht ganz so unterhaltsam wie die Wettbewerbsbeiträge.

Die Juror/innen haben einzeln abgestimmt. Jetzt erfahren wir die Summe:

Chanel 55 PunkteBlanca Paloma 41 PunkteVarry Brava 39 PunkteAzúcar Moreno 39 PunkteTanxugueiras 38 PunkteUnique 28 Punkte

Es wird gebuht im Publikum. Tanxugueiras wären knapp raus.

Jetzt kommt das demoskopische Votum. Das ist spannend.

Azúcar Moreno 18 PunkteBlanca Paloma 20 PunkteTanxugueiras 25 PunkteChanel 30 PunkteVarry Brava 15 PunkteUnique 12 Punkte

Da liege ich mit meinem Geschmack ja ganz gut gerade.

Jetzt kommen noch die letzten 25% vom Televoting. Chanel dürfte sicher im Finale sein.

Blanca Paloma 18 PunkteVarry Brava 20 PunkteChanel 25 PunkteTanxugueiras 30 Punkte

Bei mir stockt jetzt immer mal die Übertragung. Azúcar Moreno haben die wenigsten Punkte vom Televoting erhalten und sind mit insgesamt 69 Punkten raus. Unique haben insgesamt nur 55 Punkte erreicht und müssen das Festival ebenfalls verlassen.

Im Finale sind Chanel, Tanxugueiras, Blanca Palomaund Varry Brava. Herzlichen Glückwunsch!

Es werden noch einmal kurz die vier Beiträge angespielt, die sich für das Finale qualifiziert haben, dann kommt der Abspann. Nach dieser spannenden und auch etwas überraschenden Entscheidung geht es bereits morgen um 22:40 Uhr weiter mit dem zweiten Halbfinale. Wir sind dann wieder mit einem Live-Blog für Euch dabei.

Natürlich reden wir über das Benidorm Fest auch am Freitag um 18:30 Uhr in unserem ESC kompakt LIVE.

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