UBS-Aktie nach Q4-Zahlen auf Vier-Jahres-Hoch: Bestes Ergebnis seit 15 Jahren

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UBS-Aktie nach Q4-Zahlen auf Vier-Jahres-Hoch: Bestes Ergebnis seit 15 Jahren
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Bei UBS dürften am Dienstag die Korken knallen: Die schweizerische Großbank fuhr dank Börsenboom das beste Ergebnis seit 15 Jahren ein. Die Eckdaten zum vierten Quartal, was den Konzern belastet, was die Aktie macht.

Glänzende Geschäfte im vierten Quartal haben der schweizerischen Großbank UBS einen überraschend guten Jahresabschluss beschert. Der Gewinn kletterte im abgelaufenen Jahr um 14 Prozent auf 7,46 Milliarden US-Dollar, wie die größte Schweizer Bank am Dienstag mitteilte. Analysten hatten einer von der Bank selbst erhobenen Umfrage zufolge mit einem Überschuss von 6,98 Milliarden Dollar gerechnet. "UBS ist besser denn je aufgestellt", erklärte Konzernchef Ralph Hamers.

Die Anteilseigner sollen mit einer von 0,37 auf 0,50 Dollar je Aktie erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben, wie das Institut am Dienstag in Zürich mitteilte. Auch hier hatten Experten mit weniger gerechnet. Außerdem will die UBS im laufenden Jahr eigene Aktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar zurückkaufen.

Mit Ausnahme des Asset Managements, wo im Vorjahr ein Bereichsverkauf das Ergebnis aufgebläht hatte, verdiente die Bank in allen Divisionen mehr. Den größten Gewinnbeitrag lieferte das Kerngeschäft Vermögensverwaltung. Hier sammelte die UBS netto 107 Milliarden Dollar an gebührengenerierenden Vermögen ein. Dies entspricht einer Wachstumsrate von acht Prozent. Trotz des Verlustes mit dem US-Hedgefonds Archegos kletterte auch der Vorsteuergewinn der Investmentbank nach oben.

Rückstellungen belasten

Aber die Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal hätten noch besser ausfallen können, müsste die Großbank nicht Rückstellungen für ein in Frankreich laufendes Steuerverfahren bilden. Das Institut legte dafür 740 Millionen Dollar zur Seite.

UBS-Aktie nach Q4-Zahlen auf Vier-Jahres-Hoch: Bestes Ergebnis seit 15 Jahren

Neue ehrgeizige Ziele

Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr übertraf die UBS die selbst gesetzten Ziele. Deshalb verordnete Chef Hamers nun neue ehrgeizige Ziele: So soll die Rendite auf das harte Kernkapital nach zuletzt 17,5 Prozent künftig 15 bis 18 Prozent erreichen. 2021 kam das Institut bereits auf 17,5 Prozent. Erreichen will Hamers die Verbesserung vor allem über Wachstum und nicht über Kostensenkungen. Beim Kosten-Ertrags-Satz peilt der Bank-Chef neu 70 bis 73 (bisher 75 bis 78) Prozent an. Je niedriger diese Zahl ist, desto mehr nimmt die Bank ein. 2021 waren es 73,6 Prozent.

Hamers ist dabei, die als hierarchisch und komplex geltende UBS einfacher aufzustellen und die Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Bis 2023 will er brutto rund eine Milliarde Dollar einsparen. Zudem hat sich Hamers die verstärkte Digitalisierung des Instituts auf die Fahnen geschrieben. So will der in den USA bisher vor allem auf Reiche und Superreiche ausgerichtete Vermögensverwalter mit einem digitalen Angebot in das Massengeschäft einsteigen. Einen großen Schritt vorwärts machte die UBS dabei vergangene Woche mit der Übernahme des Roboter-Anlageberaters Wealthfront für 1,4 Milliarden Dollar. Im Rest der Welt wolle die UBS in Zukunft vergleichbare Modelle anbieten.

Unsere Einschätzung zur UBS-Aktie

Die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr kamen bei den Anlegern gut an. Die Aktie der größten Schweizer Bank zogen nach Handelsbeginn am Dienstag um mehr als sechs Prozent auf über 18 Schweizer Franken (CHF) an. Der Kurs kletterte damit auf den höchsten Stand seit vier Jahren. Die UBS-Aktie setzt damit den mittelfristigen Aufwärtstrend seit dem Corona-Einbruch im März 2020 weiter fort. Seit den damals verzeichneten Tiefs hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Seit Jahresbeginn hat das Papier gut neun Prozent zugelegt.

Neben den Anlegern zeigten sich auch Analysten begeistert. "Wir finden die Ergebnisse des vierten Quartals 2021 stark", teilten die Analysten von Jefferies mit. Bei weiterhin guter Umsatzdynamik sei auch die Kostenkontrolle beeindruckend. Kian Abouhossein von JPMorgan hob unterdessen die Anhebung der erwarteten Dividende für 2021 und die höher als erwarteten Aktienrückkäufe für 2022 positiv hervor.

Mit dem guten Geschäftsverlauf ist die UBS nicht allein. Auch andere Bankhäuser wie hierzulande die Deutsche Bank fuhren gute Ergebnisse ein. Trotz hoher Kosten für den laufenden Konzernumbau erzielte die Deutsche Bank das beste Ergebnis seit zehn Jahren. Im Banksektor scheinen derzeit Chancen zu liegen. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf.

rtr/dpa-AFX/ak