19.08.2021
Gynäkologische Fachverbände in Deutschland begrüßen die erweiterte Impfempfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC. Diese hat auf Basis neuer Studiendaten und vor dem Hintergrund der hochansteckenden Delta-Variante ihre Empfehlungen zur Impfung mit einem mRNA-basierten Impfstoff auf alle schwangeren und stillenden Frauen ausgeweitet. Auch Frauen mit Kinderwunsch sollen sich impfen lassen.
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG), die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin e. V. (DGPM), die Deutsche Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin e. V. (DGPGM) und die AG Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG e. V. (AGG) begrüßen die erweiterte Impfempfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC. Diese hatte in der vergangenen Woche auf Basis neuer Studiendaten ihre Empfehlungen zur Impfung mit einem mRNA-basierten Impfstoff auf alle schwangeren und stillenden Frauen ausgeweitet.[1]
Die Impfstoffe seien sicher und wirksam, und es sei dringender denn je, die Zahl der Impfungen zu erhöhen, erklärt CDC-Leiterin Dr. Rochelle Walensky in einer entsprechenden Mitteilung ihrer Behörde.1 Demnach beobachte man in den USA aktuell vor dem Hintergrund der ansteigenden Delta-Variante bei ungeimpften Schwangeren schwere Folgen von COVID-19.
Hoffnung steigt, dass die STIKO sich zeitnah anschließt
Die Bedeutung der Entscheidung kommentiert Prof. Ekkehard Schleußner, Leiter der Autorengruppe der Impfempfehlungen der deutschen gynäkologischen Fachverbände: „Wir begrüßen die Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde mit Nachdruck. Mit der generellen Empfehlung zur Impfung aller Schwangerer und Stillender mit einem mRNA-basierten Impfstoff verbinden wir im Sinne unserer Patientinnen in Deutschland natürlich die Hoffnung, dass sich die Ständige Kommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut dieser Meinung zeitnah anschließen wird. Gerade angesichts der besonders ansteckenden Delta-Variante von SARS-CoV-2 ist die Schutzimpfung für unsere vulnerable Patientengruppe zwingend notwendig, um schwere Krankheitsverläufe in der Schwangerschaft, unter der Geburt sowie in der Stillzeit zu verhindern.“
Die genannten Organisationen haben sich mit Blick auf die betroffenen Patientinnen in Deutschland bereits für eine priorisierte COVID-19-Schutzimpfung für schwangere und stillende Frauen mit einem mRNA-basiertem Impfstoff ausgesprochen und hierzu auch ein FAQ herausgegeben [2,3]. Als Grundlage für die Empfehlungen wurde die verfügbare wissenschaftliche Literatur ausgewertet. Das Ergebnis zeige, dass eine Impfung aller Schwangeren sehr sinnvoll wäre und die Vorteile einer COVID-19-Impfung für Schwangere alle bekannten oder potenziellen Risiken überwiegen. Allein das Frühgeburtsrisiko liegt bei COVID-19 positiv getesteten Frauen bis zu 80 % höher, als bei gesunden Schwangeren. Hinzu kommen zahlreiche weitere Risiken für die nicht geimpfte erkrankte Mutter und ihr ungeborenes Kind. Die AutorInnen der elf Fachorganisationen betonen zugleich die Sicherheit der mRNA-basierten Impfung für stillende Mütter, welche im Falle einer Impfung keine Stillpause einlegen müssen.
Hinweis: Bei der STIKO werden derzeit die vorliegenden Daten für eine COVID-19-Impfung in der Schwangerschaft systematisch aufgearbeitet. Ergebnisse sind ab Ende August zu erwarten, berichtet die Ärzte Zeitung.[4]
Weiterführende Informationen:
- New CDC Data: COVID-19 Vaccination Safe for Pregnant People
- Empfehlung der COVID-19-Impfung für schwangere und stillende Frauen
- Häufig gestellte Fragen zur COVID-19-Schutzimpfung für schwangere und stillende Frauen
- CDC empfiehlt COVID-19-Impfung für Schwangere und Stillende | ÄrzteZeitung
Quelle: Pressemitteilung der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. © DGGG
Autor/Autoren: äin-red
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