Fiasko im Achteck: Wie der Club auf die letzten Heimdebakel reagierte

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Fiasko im Achteck: Wie der Club auf die letzten Heimdebakel reagierte
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Nürnberg- Mit der demütigenden 0:5-Klatsche gegen Zweitliga-Schlusslicht Ingolstadt hat der 1. FC Nürnberg wieder einmal sein Talent für desaströse Darbietungenbewiesen. Sie sind nämlich keine Seltenheit, wie ein Streifzug durch die jüngere Vergangenheit zeigt. Eine kleine, sehr unvollständige Auswahl der denkwürdigsten Heimdebakel, verbunden mit der bangen Frage, welche Reaktion die Mannschaft folgen ließ. Aber Vorsicht: Die Antwort könnte Sie mitunter verstören.

6.10.2013, Bundesliga, 8. Spieltag: 1. FCN - Hamburger SV 0:5 (0:1)

Eine Viertelstunde konnte der noch sieglose Tabellensechzehnte mit dem Tabellenfünfzehnten (!) halbwegs mithalten, dann stellte Rafael van der Vaart die Weichen. Nach der Pause brachen alle Dämme, binnen acht Minuten gab Pierre-Michel Lasogga den desolaten Club mit einem Turbo-Hattrick der Lächerlichkeit preis und trieb die Fans auf die Barrikaden: "Der FCN, das sind nur wir!", schallte es durch das Stadion.

Und dann? Das phasenweise slapstickreife Scheibenschießen kostete das glücklose Trainerduo Michael Wiesinger und Armin Reutershahn den Job, U21-Coach Roger Prinzen sprang ein und holte nach einer Länderspielpause immerhin ein 1:1 bei Eintracht Frankfurt. Nach einem denkwürdigen, aber wenig erfolgreichen Intermezzo des Niederländers Gertjan Verbeek durfte Prinzen am Ende dann auch den Abstieg verwalten.

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11.5.2019, Bundesliga, 33. Spieltag: 1. FCN - Borussia Mönchengladbach 0:4 (0:0)

Die 50 000 Zuschauer, die ins bislang letztmals vollbesetzte Max-Morlock-Stadion gekommen waren, dürften geahnt haben, dass es eine Abschiedsvorstellung geben würde. Der Ex-Nürnberger Josip Drmic dämpfte die letzten Hoffnungen, am Ende besiegelte ein 0:4 den Abstieg des Aufsteigers. Tränen flossen, Gästetrainer Dieter Hecking spendete Trost: " Hoffentlich geht es so schnell wie möglich wieder hoch." Darum darf er sich inzwischen selbst kümmern.

Und dann? Zum Saisonausklang verzichtete die Elf von Trainer Boris Schommers darauf, sich zumindest erhobenen Hauptes aus der Bundesliga zu verabschieden. Das peinliche 1:5 in Freiburg wäre wiederum prädestiniert für eine kleine Geschichte der schlimmsten Auswärtsklatschen.

5.8.2019, 2. Liga, 2. Spieltag: 1. FCN - Hamburger SV 0:4 (0:2)

Die Zweite Liga begann im Max-Morlock-Stadion so, wie die Bundesliga geendet hatte: mit einem 0:4. Der ernüchternde Heimauftakt gegen den HSV ließ bereist erahnen, dass es auch unter Damir Canadi erneut eine komplizierte Saison werden könnte.

Und dann? Verlor ein seltsam lebloser Club auch in Sandhausen mit 2:3. Und die nächste Krise nahm ihren Lauf.

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10.11.2019, 2. Liga , 13. Spieltag: 1. FCN - Arminia Bielefeld 1:5 (0:3)

Im Spiel eins nach Canadi sollte Vereinsikone Marek Mintal den Club wieder auf Kurs bringen. Es wurde ein Fiasko. Mintal hatte sich von der Mannschaft zu einer sehr offensiven Ausrichtung überreden lassen, prompt rannte sie gegen abgezockte Ostwestfalen ins Verderben: Nach einer Viertelstunde stand es 0:3. Asger Sörensens Anschlusstreffer blieb lediglich Ergebniskosmetik. "Wir haben heute etwas kaputt gemacht", klagte ein konsternierter Mintal. Und kehrte beschämt zur U21 zurück.

Und dann? Feierte der neue Chefcoach Jens Keller an seinem 49. Geburtstag mit einem unspektakulären 0:0 in Fürth einen zumindest soliden Einstand. Viel besser sollte es danach aber auch nicht mehr werden.

21.6.2020, 2. Liga, 33. Spieltag: 1. FCN - VfB Stuttgart 0:6 (0:3)

Nach einem 6:0-Kantersieg in Wiesbaden schien der Club die Weichen in Richtung Klassenerhalt zu stellen. Nur eine Woche später schaffte es Kellers Team, Punktevorsprung und Torverhältnis mit einem indiskutablen Auftritt gegen den designierten Aufsteiger Stuttgart prompt wieder zu pulverisieren. Es war nach 1984 (ebenfalls 0:6 gegen den VfB) die höchste Heimpleite der Club-Historie. Ganz gut, dass damals schon keine Fans mehr ins Stadion durften.

Und dann?Kam der Club bei Holstein Kiel nicht über ein 1:1 hinaus, rutschte auch dank eines Karlsruher Sieges in Fürth noch auf Rang 16 ab und musste in die Relegation gegen einen gewissen FC Ingolstadt. Der Rest ist Geschichte.

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24.1.2021, 2. Liga, 17. Spieltag: 1. FCN - Hannover 96 2:5 (1:2)

Die Heimpleite markierte den vorläufigen negativen Höhepunkt eines düsteren Januars. Im dichten Schneegestöber erteilten die Niedersachsen dem Club eine Lehrstunde in Sachen Effizienz. Manuel Schäfflers Anschlusstreffer zum 1:2 hatte noch einmal Hoffnungen geweckt, die nach der Pause brutal zerstört wurden. "Es ist teilweise naiv, wie wir spielen", ärgerte sich Trainer Robert Klauß, sah aber keinen Anlass, sich um den Club nun Sorgen zu machen.

Und dann? War der Januar leider noch nicht vorbei, zum Rückrundenauftakt gegen Jahn Regensburg ließ Klauß‘ Elf eine weitere 0:1-Heimpleite folgen und verlor auch noch 0:2 in Sandhausen. Spätestens jetzt machte man sich in Nürnberg dann doch schon ein bisschen Sorgen um den Club.

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