„Covid-19 während der Schwangerschaft ist absolut nicht zu empfehlen“

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„Covid-19 während der Schwangerschaft ist absolut nicht zu empfehlen“
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Der Mediziner Udo Markert, der die Plazenta und die Rolle des Immunsystems während der Schwangerschaft erforscht, sieht den Hauptgrund für die Gefährdung von Mutter und Kind in der Gesamtbelastung der Mutter durch die Infektion; weniger in einer direkten Bedrohung des ungeborenen Lebens durch das Virus. Das Coronavirus könne sich zwar in der Plazenta vermehren, doch nicht sehr effizient. „Es wird daher nur extrem selten von der Mutter auf das Kind übertragen“, sagt Markert.

Die Plazenta – eine wichtige Barriere für Krankheitserreger

Die Plazenta, der Mutterkuchen, ist ein sehr komplexes Organ, ein Gemeinschaftswerk aus mütterlichen und kindlichen Zellen. „Die Zotten des Fötus in der Plazenta fungieren als Lunge, Leber und Darm“, erklärt Udo Markert. Die Zotten bilden eine riesige Oberfläche im Kontakt zum mütterlichen Stoffwechsel – in der Mitte der Schwangerschaft etwa fünf, am Ende sogar bis zu 12 Quadratmeter groß. Hier wird ganz genau kontrolliert, was herein darf und was nicht. „Krankheitserreger dürfen nicht herein“, sagt Markert. Verantwortlich für die Kontrolle ist der so genannte Synzytiotrophoblast, der aus Milliarden miteinander verschmolzener Zellen besteht und die Zotten wie ein dünnwandiger Handschuh überzieht.

Einigen Parasiten, Viren und Bakterien, wie etwa Toxoplasmen, HIV, Herpes-Viren oder Listerien, gelingt es trotzdem durchzudringen. Mit zum Teil dramatischen Folgen für Mutter und Kind: die Entwicklung des Ungeborenen ist verzögert, es kommt zu Organschäden oder der Fötus stirbt.

Eine Infektion der Mutter mit dem Coronavirus muss nicht zur Infektion der Plazenta führen und selbst bei einer Infektion der Plazenta tritt das Virus nicht automatisch zum Fötus über. Das kann jedoch passieren. In einer Untersuchung in Indien mit 313 Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft Covid-19 hatten, fand man nach der Geburt bei 24 Neugeborenen das Virus. Die Erkrankung kann bei den Kindern Lungenentzündungen und Atmungsprobleme verursachen, verläuft aber in den meisten Fällen mild.