Gewächshaus bauen: Darauf muss man achten

Gewächshaus bauen: Darauf muss man achten
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Frostempfindliche Gartenpflanzen finden im Gewächshaus ein wärmendes und schützendes Quartier und Gemüse lässt sich schon ernten, wenn im Garten draußen noch kaum etwas wächst. Tipps zu Standort, Fundament und Gewächshausheizung gibt es hier.

Überblick

Ein Gewächshaus ermöglicht witterungsunabhängiges Gärtnern. Zudem erleichtert es dem Hobbygärtner viel Arbeit: sei es als Winterquartier für Pflanzen oder als Ort zum Vorziehen von Gemüse und Frühlingsblumen. Beim Bau gibt es einige Punkte vorab zu klären.

Der richtige Standort für ein Gewächshaus

Wichtig ist, dass das Gewächshaus an einem hellen Platz im Garten steht, sagt Buchautorin Karla Krieger. Schattenplätzen wie beispielsweise unter Bäumen, die ihr Laub verlieren, sollten Sie meiden. Steht das Gewächshaus allerdings während der Sommermonate etwas Schatten einer Baumkrone, kann das auch ein Vorteil sein. Dann heizt es sich nicht ganz so stark auf.

Auch sollte das Gewächshaus nicht zu dicht an Wänden und Hecken stehen. Dadurch bekommt der Bau in diesen Bereichen keine Sonne ab. Darüber hinaus wird durch den Standort der Wind nicht richtigzirkulieren, sodass sich Moos und Algen bilden.

Achten Sie auch darauf, dass das Gewächshaus nicht zu sehr im Wind steht. Dadurch kann es im Winter stark auskühlen.

Gewächshaus vor Frost schützen

Im Winter sollte das Gewächshaus vor starkem Frost geschützt werden. Dafür reicht es beispielsweise, eine mehrlagige Noppenfolie am Gewächshaus anzubringen. Sie schützt vor schädlicher UV-Strahlung und hält Kälte ab. Kleinere Lücken können Sie mit einem Silikonspray abdichten. Auch eine Windschutzhecke in ausreichendem Abstand verbessert die Situation.

Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass im Winter kein oder nur wenig Schnee auf dem Dach des Gewächshauses liegt. Zum einen wird so verhindert, dass die darin aufbewahrten Pflanzen ausreichend Licht bekommen. Zum anderen kann es sein, dass die Statik des Hauses nicht ausreicht, um die Schneelast zu tragen.

Die richtige Größe fürs Gewächshaus

Experten empfehlen eine Größe von mindestens zwölf Quadratmetern. Dadurch ist es möglich, sich auch im Gewächshaus noch zu bewegen. Achten Sie auch darauf, dass Sie genug Fläche zum Anbauen haben.

Neben der Fläche sollten Sie auch nicht bei der Höhe sparen. Zum einen brauchen etwa Gurken und Tomaten Höhe zum Wachsen, zum anderen lässt sich sonst nicht aufrecht darin arbeiten. Zwei Meter sind mindestens erforderlich.

Gewächshaus bauen: Darauf muss man achten

Aufs geeignete Fundament setzen

Für ein Gewächshaus sollten Sie ein Betonstreifenfundament wählen. Das bedeutet: lang gezogene Betonstreifen unter den Wänden, die ins Erdreich gehen. Durch diese Konstruktion können Sie Verwerfungen verhindern. Außerdem friert der Boden innerhalb des Hauses dann im Winter nicht durch. Ein weiterer Vorteil eines richtigen Fundamentes ist, dass Mäuse nicht durch den Boden von außen eindringen und ihn durchwühlen können.

Neben dem richtigen Fundament schützt auch eine Styropordämmung vor Frost.

Die weniger aufwendige Alternative ist ein Punktfundament. Es ist ein Kompromiss für den gemieteten Garten, es lässt sich leichter wieder entfernen. Bei einem Punktfundament steht das Gartenhaus nur auf punktweise auf einzelnen Fundamenten. Die einfachste Lösung dafür sind metallene Hülsen, die den Boden getrieben werden. Stabiler wird es, wenn man Ausschachtungen vornimmt und mit Beton füllt.

Eine gute Dämmwirkung erreichen Sie, wann Sie das Gewächshaus direkt an das Wohnhaus anbaut.

Das richtige Material: Glas, Folie oder Kunststoff?

Ein Gewächshaus wird meist aus Aluminiumprofilen gebaut. Mit ihnen lassen sich viele Formen realisieren, erläutert Jörn Pinske, Gärtner und Buchautor. "Holz ist im Vergleich wesentlich teurer und auch nicht so langlebig", ergänzt Krieger. Außerdem ist es recht pflegeintensiv. "Man verwendet es nur für Luxusgewächshäuser", sagt Pinske.

Für die Scheiben sollten Sie auf Glas zurückgreifen. Es ist stabil und ermöglicht eine ideale Sonneneinstrahlung. Die Pflanzen bekommen ausreichend Licht. Allerdings ist Glas teurer und schwierig in der Montage. Beim Bau des Gewächshauses sollten Sie daher mit einer weiteren Person zusammenarbeiten. Ein weiterer Nachteil ist, dass Glas, ohne entsprechende Beschichtung, nicht bruchsicher ist.

Kunststoffscheiben sind stabil und leicht zu montieren. Vom Preis her sind sie allerdings nicht wesentlich günstiger als Glas; zumindest wenn Sie auf hochwertige Produkte setzen. Der Vorteil gegenüber Glas: Kunststoffscheiben lassen sich einfach montieren und haben eine bessere Isoliereigenschaft.

Folie ist selten stabil genug und kann bei schwierigen Witterungsverhältnissen zerreißen. Allerdings ist Folie sehr günstig. Möchten Sie das Gewächshaus also nur für eine Saison nutzen, können Sie auf dieses Material zurückgreifen.

Spezielle Beschichtung verhindert Algen

Für die Eindeckung wird vor allem Kunststoff verwendet, Stegdoppelplatten isolieren das Gewächshaus gut. Sie sollten zwischen sechs und 16 Millimeter dick sein. Je dichter die Platten sind, desto stabiler sind sie und desto besser ist die Wärmedämmung des Fensters. Eine No-Drop-Beschichtung der Platten verhindert nach Aussage von Krieger die Bildung von Algen.

Ein Gewächshaus sollte eine Dachrinne haben. "So kann man das Regenwasser auffangen und bekommt bestes Gießwasser für die Pflanzen", erklärt Pinske. Und die Rinne erhöhe die Stabilität.

Gewächshaus am besten automatisch belüften

Fenster an einer schattigen Wand und in der besonnten Dachfläche erzeugen einen Kamineffekt, der dafür sorgt, dass warme Luft entweicht und frische Luft nachströmt. Zusätzlich ist ein Luftumwälzer empfehlenswert. Der Gärtner Pinske empfiehlt den automatischen Fensteröffner. Die Fenster werden mittels einer Wachspatrone geöffnet – ganz ohne Stromverbrauch, denn das Wachs dehnt sich bei Wärme aus. Das regelmäßige Belüften des Gewächshauses verhindert eine für die Pflanzen schädliche Hitze sowie das Entstehen von Pilzkrankheiten durch zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Gewächshausheizung: Vor- und Nachteile der Systeme

Ob Sie eine Heizung für Ihr Gewächshaus benötigen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Wer das Gewächshaus auch im Winter nutzt, braucht neben einer guten Isolierung eine Heizung. So sinken die Temperaturen in dem Bau nicht unter drei bis fünf Grad. Unbeheizte Gewächshäuser bleiben nur bei Außentemperaturen von bis zu minus fünf Grad frostfrei: eine Gefahr für Pflanzen, das Bewässerungssystem und das Material des Gewächshauses. Eine Heizung kann also sinnvoll sein.

Winterharte Pflanzen, die nur etwas vor der Witterung geschützt werden sollen, fühlen sich im Winter auch in einem gut isolierten Gewächshaus wohl.

Als Heizquelle für das Gewächshaus eignen sich vor allem Elektro- oder Gasheizungen. "Die Gasheizung ist nicht an eine zentrale Versorgung gebunden, weil sie mit Flaschengas betrieben wird", erläutert Krieger. Man muss aber unbedingt die Abgase regelmäßig weglüften. Damit sich die Wärme bei dieser Heizart gleichmäßig verteilen kann, braucht es ein Umwälzgerät. Die selben Argumente gibt es auch für beziehungsweise wider einer Ölheizung. Eine Elektroheizung ist hier besser, sie lasse sich gut regeln. Ein Ventilator verteilt die Wärme gleichmäßig von unten nach oben.

Pinske empfiehlt schwarze, mit Wasser gefüllte Schläuche zwischen die Pflanzen auf den Boden zu legen. Sie wärmen die Umgebung zusätzlich, da sie die Wärme der Sonneneinstrahlung speichern. Aber das sei nur eine Ergänzung zur Heizung, nicht ihr Ersatz.

Möglich ist es auch, das Gewächshaus mit einer Solarheizung zu heizen. Dann müssen allerdings entsprechende Flächen vorhanden sein, auf die Sie die Sonnenkollektoren installieren können. Haben Sie bereits eine entsprechende Anlage um Wärme für Ihr Haus zu erzeugen, können Sie über entsprechende Leitungen auch das Gewächshaus heizen.

Verwendete Quellen: