Einer der schönsten Aspekte eines gemeinsamen Hobbys ist es, sich mit Gleichgesinnten darüber auszustauschen. Auch unabhängig von News, Angeboten oder Reviews gibt es viele LEGO Themen, über die man trefflich philosophieren kann, und genau dafür haben wir den „Smalltalk“ ins Leben gerufen.
In unregelmäßigen Abständen reißen wir hier ein Thema an, über das wir uns dann alle in den Kommentaren unterhalten können. Sucht euch ein gemütliches Plätzchen, schnappt euch einen leckeren Kaffee oder ein anderes Heißgetränk eurer Wahl und plaudert mit uns und miteinander!
Heute geht es um das Thema:
Figuren sammeln – warum eigentlich?
Als ich kürzlich bei meinen Eltern war und einige Kisten mit meinen alten Besitztümern durchstöberte, entdeckte ich darin meine Sammlung von Überraschungseifiguren wieder. Zu meinem eigenen Erstaunen stellte ich fest, dass ich zu vielen der Figuren noch heute einen emotionalen Bezug habe, bei einigen sogar (nach über 20 Jahren) noch genau weiß, mit wem ich sie getauscht oder bei welcher Gelegenheit ich sie erfolgreich „erjagt“ habe.
Das brachte mich zum Nachdenken: Was war es eigentlich, das mir schon als Kind an diesen Figuren so gefiel? Waren es die gleichen Beweggründe, aus denen ich heute Minifiguren von LEGO sammle? Worin besteht eigentlich die besondere Faszination solcher kleinen Kunststofffiguren, sodass erwachsene Menschen viel Geld dafür ausgeben und sie sich anschließend in Vitrinen oder Setzkästen an die Wand hängen?
Wenn ich in mich gehe, so meine ich, mehrere Beweggründe zu erkennen. Der naheliegendste ist natürlich, dass mir die Figuren optisch gefallen. Ich mag verspieltes, liebevolles Design, und das trifft auf sehr viele der modernen LEGO Minifiguren zu und galt damals auch für die Sammelfiguren von Ferrero. In einem Wort würde ich das Ganze als „Niedlichkeitsfaktor“ zusammenfassen. Auch sieht man vielen Figuren an, wie viel Arbeit in die Ausgestaltung ihrer Details geflossen sein muss, was – trotz des objektiv geringen Materialwerts und der hohen Stückzahl – den Eindruck eines gewissen Werts schafft. Bei den früheren Sammelfiguren aus dem Ü-Ei kamen noch die Namen hinzu, Charaktere wie die Wahrsagerin „Rosi Prognosi“ oder die Brautmutter „Wilma Weinumskind“ sind noch heute ein Quell der Heiterkeit für mich.
Kurzum: Kleine, liebevoll gestaltete Figuren bereiten mir Freude. Außerdem ist für mich jede gut gemachte Figur ein Ausgangspunkt, sozusagen ein Keim für eine Geschichte. Beim Betrachten regen die Figuren die Phantasie an und man beginnt oft ganz unbewusst, sie sich in einer bestimmten Situation vorzustellen – das kann auch zum Beginn einer Idee für ein MOC oder eine Bastelarbeit abseits von LEGO werden.
Zuletzt, und dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen, wäre da natürlich noch der Jagd- und Sammelinstinkt. Wenn es auch auf manche Menschen, bei denen diese Eigenschaften weniger ausgeprägt sind, skurril wirken mag, so hatte ich immer großen Spaß daran, eine gefühlte Ewigkeit in irgeneinem LEGO Store zu stehen und Figuren zu ertasten oder im Supermarkt Ü-Eier zu rütteln und zu wiegen, bis ich irgendwann einen kompletten Satz zusammen hatte – am besten gemeinsam mit Gleichgesinnten. Dies sind und waren kleine Erfolgserlebnisse, durch die man umso mehr Freude an seiner „Beute“ hatte.
Mit Bedenken beobachte ich deshalb die Richtung, die LEGO nun mit den VIDIYO-Minifiguren erstmals eingeschlagen hat, nämlich die Figuren so zu verpacken, dass man sie auf gut Glück kaufen muss und nicht mehr ertasten kann – für mich würde damit, sollte dies auch für die regulären Sammelserien eingeführt werden, ein wesentlicher Teil der Freude an diesem Aspekt des Hobbys verloren gehen.
Unter dem gleichen Gesichtspunkt ist es für mich auch kein vollwertiger Ersatz, sich einfach irgendwo einen Komplettsatz einer Minifiguren-Serie zu bestellen. Wenn es doch sein muss, so versuche ich immer, einen Satz ungeöffneter Tüten zu bekommen – denn dann kann man zu Hause wenigstens noch ertasten, welche Figur in welcher Tüte ist. 😉
Wie steht ihr zum Thema „Figuren sammeln“, speziell von LEGO? Sammelt ihr die Minifiguren-Serien, Figuren zu einer bestimmten Themenreihe wie Harry Potter oder Star Wars, oder sammelt ihr vielleicht nach einem ganz anderen Kriterium? Und vor allem: Warum tut ihr das, was macht für euch dabei den Reiz aus? Wollt ihr eine besondere Annekdote zum Besten geben? Oder könnt ihr dieses Sammelgebiet gar nicht nachvollziehen? Lasst uns gemütlich darüber schnacken!
Digital Outfit der Woche: Thumby –...
Helene Fischer: 11 Outfits der Schl...
Mode überwindet immer öfter die Gre...
KUMMER kritisiert in „Wie viel ist...