Lustiges Videoschauen mit Ralph Hamers - Inside Paradeplatz Inside Paradeplatz Inside Paradeplatz

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  • Von deutschewhiskybrenner
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Was ist aus dem Paradeplatz geworden? Die CS braucht Not-Kapital, sie muss völlig neu beginnen. Und die UBS, die Nummer 1, hat einen CEO, der vor dem Strafrichter landen dürfte.

Dann muss er wohl gehen. Bis dahin unterhält er die 72’000 Mitarbeiter (hochgeschossen innert Jahresfrist um 3’000, so viel zu Effizienz) mit einer Märchenstunde.

Ralph Hamers heisst der Mann. Die Welt, wenigstens die Schweiz, gab dem Niederländer viel Zeit für seinen grossen Wurf. Seit dem 1. September ist Hamers auf der Payroll der UBS, seit dem 1. November hält er das operative Steuer in der Hand.

Nun ist bald 1. Mai, sprich Hamers ist seit 8 Monaten an Bord. Was hat er all die Zeit, rund 250 Tage, gemacht?

Die Frage stellt sich, wenn man sein gestriges Video zum 1. Quartals-Ergebnis und zur Zukunft des weltweit grössten Vermögensverwalters sich zu Gemüte führt.

Was Hamers in den knapp 3 Minuten zum Besten gibt, erinnert an Kindergarten. Märchenstunde mit dem UBS-CEO, der für die Zeit von September bis Dezember 2020, gerade mal 4 Monate, in denen er ein hochrangiger Lehrling war, absurde 4 Millionen einkassierte.

Hamers tritt als eine Art Catwalk-Geck vor die Kamera. Die Hosen sind modisch kurz, die obersten zwei Hemdknöpfe offen, das Brusttüchlein passt zum Jackett, die Haare leicht gewellt und mit Gel nach hinten geschwungen.

So gut Hamers aussieht, so schwungvoll er spricht, so banal sind seine Worte. Der wichtigste Banker der Schweiz gibt Plattitüden von sich, wie man es sich kaum vorstellen konnte – bei diesem Salär, bei dieser Aufgabe, bei dieser Verantwortung.

„Unsere Vision: DAS Ökosystem für Anlagen und Investitionen zu bilden – in dem Innovationen Kraft entfalten, Menschen und Ideen zusammenkommen und Chancen in die Tat umgesetzt werden.“

Hä? Ist ja nur eine „Vision“, kann man einwenden. Wer Visionen hat, muss sowieso zum Arzt, lautet ein Bonmot.

Man könnte diesen Teil von Hamers Vorstellung als Peanuts abtun. Doch er steht stellvertretend für den ganzen Videoauftritt des UBS-Bosses. Nichts bleibt hängen, nichts ist konkret.

Dort, wo man wirklich etwas erfahren möchte, nämlich wie die UBS im Archegos-Skandal fast 800 Millionen verpulvert hat, verweilt Hamers gerade mal 11 Sekunden lang. Alles halb so wild, ist ja nur ne knappe Milliarde.

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Nichts gegen Videos, Hamers geht damit eigene Wege. Doch die Frage stellt sich immer drängender: Was will der Chef mit der UBS anfangen, was ist sein Plan?

Die Bank leidet unter einem gigantischen Kostenblock, sie hat unterhalb der Konzernleitung ein Gremium namens Group Managing Directors, das Jahr für Jahr locker 150 Millionen zusätzlich kostet, ohne auch nur das Geringste zu bringen.

„Feudalismus“ made by UBS. Hinzu kommen 2’500 Managing Directors, von denen viele den halben Tag lang zur Absicherung der eigenen Machtposition aufwenden.

Das schlägt sich in der Erfolgsrechnung nieder. Auf jeden Franken, den die UBS einnimmt, gehen sofort 74 Rappen an Ausgaben raus. Für eine Bank, welche im Kern die Vermögensverwaltung betreibt, ist das viel zu viel.

Wie will Hamers die UBS fittrimmen, was macht er mit dem Wasserkopf zuoberst, der die ganze Gruppe lähmt, wie will sich die mit Abstand wichtigste Bank der Eidgenossenschaft, faktisch die einzig übrig gebliebene Grossbank, weltweit vom Rest abheben?

Die UBS hat ein Asset Management, das gutes Geld verdient, aber viel zu klein ist. Will Hamers Zukäufe tätigen?

Sie hat eine Investmentbank, die soeben 800 Millionen mit einem einzigen Kunden verloren hat. Wie will Hamers die Sicherheit verstärken?

In der Schweiz gilt die UBS als Platzhirsch, sie verdient aber viel zu wenig dafür, dass sie eine derartige Stellung einnimmt. Wie soll unter Hamers das Inland-Geschäft dynamisiert werden?

Und wohin steuert die UBS mit ihrem weltweiten Wealth Management? Will sie zukaufen, plant sie Übernahmen? Die Rede war gestern von China. Aber auch dort fehlt ein konkreter Plan, zumindest nach aussen.

Der strategische Wurf von Hamers entpuppt sich als Schülervortrag mit netten Worten und luftigen Folien. Laut Insidern ist das nicht allein der Fehler des CEOs.

Der Verwaltungsrat habe seinen CEO desavouiert: kein Big bang, so der Beschluss von ganz oben.

Statt dessen habe das Board Iqbal Khan den Rücken gestärkt, der mit dem Private Banking noch mehr verdienen soll. Wenn das zutrifft, dann plant der VR die Zukunft bereits ohne Hamers.