Die Hochzeitssaison ist noch längst nicht vorbei! Doch was zieht man als Gast im Standesamt, in der Kirche oder generell zu diesem festlichen Zusammenkommen an – und was lieber nicht? Eine Knigge-Expertin verrät, was Hochzeitsgäste bei der Wahl ihres Outfits beachten sollten.
Übersicht
Wie bunt kann mein Kleid bei einer Hochzeit ausfallen?
Mit einem farbigen Outfit machen weibliche Gäste bei Hochzeiten nichts falsch. Zu knallig und auffällig sollte die Kleidung trotzdem nicht sein: „Ein Outfit im Lady-Gaga-Stil, das die Braut in den Schatten stellt, wäre für eine Hochzeit nicht so angemessen“, sagt Agnes Anna Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat. Früher galt für Hochzeitsgäste die ungeschriebene Dresscode-Regel, lieber auf knalliges Rot zu verzichten, da dieses in der Farbpsychologie als aggressiv und sexy gilt. Heute ist diese Regel überholt, denn bei den meisten Hochzeiten gilt: Getragen wird, was gefällt. Will man ganz sicher gehen, kann man seine Farbwahl auch vorher mit dem Brautpaar absprechen.
Kann ich als Hochzeitsgast ein schwarzes Kleid tragen?
Als Frau auf einer Hochzeit Schwarz tragen? Das geht, wenn man farbige Accessoires dazu kombiniert, so die Expertin. Schwarz sei einfach eine Modefarbe, die auch bei Hochzeiten ihre Daseinsberechtigung habe. Bunte Akzente bei den Outfits sorgen dafür, dass „der Gesamteindruck nicht zu trist wird“, sagt Jarosch. Dazu eignen sich zum Beispiel Schals oder Handtaschen, die passend zum Kleid kombiniert werden.
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Kann ich als Hochzeitsgast ein weißes Kleid tragen?
Es gilt nach wie vor die Regel: Die Braut darf man nicht übertrumpfen. Denn sie steht bei ihrer Hochzeit im Mittelpunkt. Daher seien weiße Kleider zu diesem Anlass weiterhin tabu. Gegen kürzere Cocktailkleider oder Outfits mit Dekolleté sei aber grundsätzlich nichts einzuwenden, erklärt Jarosch.
Dresscode für Hochzeitsgäste auf dem Standesamt
Pastell- oder Candy-Colours sind wundervoll für den Sommer, aber auch unifarbene Kleider in mohnrot oder navyblau sind eine Überlegung wert. Ebenso sind dezent gemusterte Blumen-Kleider gerne gesehen; sie wirken frisch und hauchen der oft strengen Standesamt-Atmosphäre ein wenig Romantik ein.
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Dresscode für Hochzeitsgäste in der Kirche
Zu auffällige, zu bunte oder zu aufreizende Modelle sind für die Trauung in der Kirche unangemessen. Setzen Sie daher lieber auf dezente Eleganz bei Ihrem Kleid. In der Kirche sollten nackte Schultern zudem beispielsweise mit einer Stola bedeckt werden. Oder man wählt für die kirchliche Zeremonie ein Outfit und zieht sich anschließend um, rät Knigge-Kennerin Jarosch.
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Hier darf es leger und gerne auch etwas kürzer oder aber wadenlang sein. Sogar Outfits im Boho-Stil mit Hippie-inspiriertem Paisley-Muster oder (nicht zu knappe) Seiden-Shorts sind bei einem Fest unter freiem Himmel willkommen. Mit einem eleganten Cocktail-Dress ist man aber auch immer gut beraten. Als Alternative zu Pumps und High-Heels sollten Sie bei einer derart legeren Hochzeit besser Ballerinas oder flache Sandalen tragen.
Dresscode für den Mann bei einer Hochzeit
Männliche Hochzeitsgäste haben es bei der Outfit-Auswahl nicht unbedingt einfacher. Auch sie können sich trotz Anzugs einen modischen Fauxpas leisten. Es ist daher immer wichtig, sich die Einladung genauestens anzuschauen, denn oft wird ein bestimmter Dresscode der Gäste verlangt.
Smart Casual oder Casual Chic
Dieser Dresscode für Hochzeitsgäste ist zwar lässig, ein schlabbriges T-Shirt und ausgeleierte Sneaker können manchmal fehl am Platz wirken. Der Anzug kann ruhig etwas sportlicher ausfallen, bei den Farben können auch helle oder pastellfarbene Nuancen gewählt werden. Sogar eine Jeans kann zum Sakko kombiniert werden. Auch Sneaker gehen, wenn diese elegant sind. Krawatte oder Fliege sind bei dem leger-eleganten „Smart Casual“-Look nicht notwendig.
Cocktail
Immer noch zwanglos, aber ein Spur eleganter ist dieser Dresscode. Hier muss ein dunkler Anzug her. Krawatte und elegante Schuhe sind erwünscht.
Black Tie
Sie erhalten eine Hochzeits-Einladung mit „Black Tie“-Dresscode? Dann ist Smoking Pflicht! Wichtig beim Smoking ist ein traditionell schwarzes Outfit. Ein weiteres Merkmal ist, dass der Übergang von Hemd zu Hose nicht zu sehen sein darf, daher sollte ein Kummerbund getragen werden. Bei den Schuhen sind Lackschuhe erwünscht. Und wie der Name „Black Tie“ schon andeutet, muss immer eine schwarze Fliege getragen werden.
White Tie
In der Mode das Synonym für Frack. „White Tie“ wird oft bei großen Bällen verlangt. Zum Dresscode gehören immer ein Frack mit Schwalbenschwanz, ein Hemd in Weiß, eine weiße Weste, eine schwarze Hose mit schmalen Seidenstreifen, Lackschuhe – und natürlich eine Fliege in Weiß. Weiße Handschuhe müssen nicht getragen werden.
Mit Material von dpa
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