Pelletheizung: Ofen mit Holzpellets betreiben – Vor- und Nachteile

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Pelletheizung: Ofen mit Holzpellets betreiben – Vor- und Nachteile
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Eine Pelletheizung wird mit kleinen Stiften aus gepresstem Holz betrieben. Haben Sie eine bessere Klimabilanz als mineralische Brennstoffe? Darauf solltest du achten.

Um mit Holzpellets zu heizen, benötigst du eine spezielle Pelletheizung oder einen Pelletofen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Feuerholz sind Pellets genormt. Dadurch lässt sich die Verbrennung sehr gut automatisieren und exakt steuern – das hilft der Effizienz einer Heizanlage. Außerdem entstehen bei einer gesteuerten Verbrennung nur wenig Emissionen und vor allem deutlich weniger Feinstaub als bei anderen Methoden, mit Holz zu heizen.

Pelletheizungen haben Vorteile

Eine Pelletheizung ist nicht automatisch ökologisch sinnvoll

Bei einer Pelletheizung heizt du mit Holz. Dabei handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff, dessen Verbrennung weitestgehend klimaneutral sein soll: Wird Holz verbrannt, setzt sich nur so viel CO2 frei, wie es davor aufgenommen hat. Damit soll kein zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gelangen, wie es bei fossilen Brennstoffen eben der Fall ist. So zumindest die Idee.

  1. Diese angebliche CO2-Neutralität halten Wissenschaftler:innen der Akademie der Europäische Wissenschaft Europäischen Akademie der Wissenschaften aber für einen Etikettenschwindel: „In den Kraftwerken werden jetzt Millionen Tonnen Holzpellets verbrannt, anstelle von Kohle, weil die Länder nach den Regeln des EU-Emissionshandels die CO2-Emissionen von Biomasse nicht angeben müssen. [D]as ist ein schwerer Fehler in den Berechnungs-Regeln, und der wird ausgenutzt.“
  2. Mehr noch: Weil das Holz für Pellets ja auch geschlagen, transportiert und industriell getrocknet werden muss, geht diese angebliche CO2-Neutralität nicht auf. Denn diese Vorgänge benötigen auch Energie, die aber nicht miteinberechnet wird. Das haben Wissenschaftler:innen der Europäischen Akademie der Wissenschaften in einer Studie herausgefunden: Der wahre CO2 Rucksack der Pellets sei damit rund 20 bis 25 Prozent höher als bei der reinen Verbrennung, so die gemeinnützige Bildungseinrichtung Naturwald Akademie.
  3. Verbrennt Holz, wird das zuvor aufgenommene CO2 freigesetzt. Dies geschieht durch Pellets aber in so großem Stil, dass die Bäume nicht in derselben Geschwindigkeit nachwachsen und gleichviel CO2 wieder aufnehmen können. Der Ausgleich kann Forscher:innen der Europäischen Akademie der Wissenschaften zufolge Jahrzehnte dauern, denn der Prozess der Photosynthese muss bei den Bäumen erst heranreifen. Nach einem Kahlschlag entweicht durch die sogenannte Mineralisierung das CO2 aus dem Boden, das dort sonst gespeichert bliebe. Darauf macht die gemeinnützige Bildungseinrichtung Naturwald Akademie aufmerksam.

Übrigens: In unserem Utopia-Podcast sprechen wir mit Waldexperten Peter Wohlleben über Aufforstung und Greenwashing.

Ein offener Brief an die EU beanstandet außerdem, dass bei der Verbrennung von Holz „für jede erzeugte Kilowattstunde Wärme oder Strom wahrscheinlich zwei- bis dreimal so viel CO2 ausgestoßen wird wie bei der Verwendung fossiler Brennstoffe.“ Überaus wichtig hingegen sei, die Wälder zu renaturieren, statt sie abzuholen, um die Biodiversitätskrise zu bewältigen. Über 400 Wissenschaftler:innen von der ganzen Welt unterschrieben diesen Brief.

Pelletheizung: Ofen mit Holzpellets betreiben – Vor- und Nachteile

Fazit: Sobald bei steigendem Bedarf die Produktion nicht mehr allein über regionale Holzabfälle gedeckt werden kann, wird das Heizen mit Holzpellets recht unökologisch. Denn dann müssen dafür extra Bäume angebaut und wieder abgeholzt werden, was all die oben genannten Nachteile mit sich bringt.

Weitere Nachteile von Pelletheizungen

Neben den ökologischen Nachteilen von Holzpellets hat die Pelletheizung an sich einige Nachteile gegenüber anderen Heizungsarten:

Möchtest du mit einer Pellet-Zentralheizung heizen, musst du einen größeren Platzbedarf einrechnen. Denn neben dem Heizkessel benötigst du immer auch einen Lagerraum für den Pellet-Vorrat. Der sollte etwa einen Jahresvorrat fassen können. Für ein Einfamilienhaus sind das etwa 4,5 Tonnen Holzpellets, für die du einen Lagerraum mit einer Grundfläche von rund 4,5 Quadratmetern einplanen solltest. Allerdings musst du auch für eine Ölheizung Platz für Öltanks einplanen, wenn du diese im Haus lagerst.

Es gibt noch einen weiteren Nachteil, der bei einer Pelletheizung nicht von der Hand zu weisen ist: Die Anschaffungs- und die Wartungskosten sind bei einer Pelletheizung höher als bei anderen Heizungstypen. Diese Mehrkosten können den Preisvorteil beim Brennmaterial zunichtemachen.

Dank der Automatisierung verbrennen die Pellets in einer Pelletheizung deutlich sauberer als bei Holzöfen oder anderen Holzheizungen. Es entstehen so weniger Emissionen und vor allem weniger Feinstaub. Der Feinstaubausstoß ist dabei aber immer noch größer als zum Beispiel bei einer Öl- oder Gasheizung.

Fazit zu Pelletheizungen: Wenn, dann mit Siegel

Ob sich eine Pelletheizung für dich lohnt, hängt nicht zuletzt auch von deinem Wärmebedarf ab. In jedem Fall solltest du im Vorfeld genau planen und kalkulieren. Ausführliche Informationen, worauf du beim Kauf von Pellets achten solltest, oder wie du die Feinstaubemissionen auf ein Minimum reduzieren kannst, findest du in dieser Broschüre vom Umweltbundesamt: Heizen mit Holz.

Möchtest du mit Holzpellets heizen, solltest du Pellets verwenden, die das Umweltsiegel „Blauer Engel“ tragen. Das Siegel stellt sicher, dass bei der Produktion von Pellets:

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Tipp: Wenn du statt Holz mit Strom heizt, dann achte unbedingt auf Ökostrom. Indem du deinen Strom bei einem guten Ökostrom-Anbieter beziehst, heizt du umweltfreundlicher. Die Energie von Ökostrom stammt aus Erneuerbaren Energien und überbietet damit umwelttechnisch sowohl fossile Brennstoffe als auch Holz als Brennstoff. Der Wechsel könnte dir zudem auch außerhalb vom Heizen Geld sparen, denn du hilfst damit, den Strompreis niedrig zu halten. Mehr dazu hier: Strompreis steigt: Liegt es an Ökostrom und Energiewende?

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Schlagwörter: Energie Gewusst wie Heizen

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