Fenster auf in der Bahn, Fenster zu im Bus : Wie die Berliner BVG gegensätzliche Corona-Lüftungstechniken erklärt

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Fenster auf in der Bahn, Fenster zu im Bus : Wie die Berliner BVG gegensätzliche Corona-Lüftungstechniken erklärt
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  • Von deutschewhiskybrenner
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In der U-Bahn bittet die BVG ihre Fahrgäste jetzt mit Aufklebern, die Kippfenster zu öffnen – nach dem Motto: Lieber im Zug im Zug sitzen als sich in abgestandener Luft das Coronavirus einfangen.

Doch in vielen Straßenbahnen gilt das Gegenteil: Die Kippfenster sind verschlossen; Aufkleber weisen darauf hin, damit Fahrgäste erst gar nicht daran zerren. Auch in den meisten Bussen sind die Fenster verrammelt. Wie passt das zusammen mit der von Fachleuten gepredigten Aufforderung zum konsequenten Lüften?

Nach Darstellung der BVG macht die Klimatisierung den Unterschied: Im Gegensatz zur U-Bahn seien alle rund 1400 Busse und 280 von knapp 400 Straßenbahnen mit Klimaanlagen ausgestattet, die nur bei geschlossenen Fenstern richtig funktionieren.

„Im Gegensatz zu beispielsweise Klimaanlagen in Flugzeugen sorgen unsere Anlagen so für eine hohe Frischluftzufuhr“, heißt es auf Anfrage: Der Anteil der Frischluft mache „bis zu 80 Prozent“ des Luftstroms aus. Hinzu komme der Luftaustausch beim Öffnen der Türen.

Während die Fahrerinnen und Fahrer seit der Coronakrise in den Straßenbahnen meist alle Türen öffnen, bleibt in Bussen die vordere Tür seitdem zu, sodass zumindest in den Modellen mit nur einer weiteren Tür kein Durchzug entsteht. Welche Trams klimatisiert sind, ist laut BVG für Laien nicht unbedingt erkennbar.

Offene Fenster in klimatisierten Fahrzeugen "kontraproduktiv"

In jedem Fall orientiere man sich an „Normen und Empfehlungen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen“. Offene Fenster in klimatisierten Fahrzeugen wären „auch kontraproduktiv, da dies der Lufttrocknung entgegenwirkt“. Trockene Luft bedeutet weniger Aerosole.

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Ähnlich äußert sich die Deutsche Bahn – und verweist auf eine gemeinsame Studie mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, wonach die Klimaanlagen zumindest im ICE fast keine krankheitserregenden Partikel übertragen – dank langer Wege des Luftstroms sowie absorbierender Filter und Trocknung der Luft. Für die Regionalzüge verweist die Bahn auf „Frischluftbeimischung“ und regelmäßige Wartung der Anlagen sowie auf die häufigen Halte mit offenen Türen.

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Bei der Berliner S-Bahn betrifft das Thema ohnehin nur die wenigen neuen Züge auf der S 47. Auf allen anderen Linien sind ältere Züge ohne Klimatisierung unterwegs, in denen sich die Kippfenster öffnen lassen.

Vor allem bei der häufigsten Baureihe 481 zieht es oft höllisch, wenn die Fenster gekippt sind, weshalb viele Fahrgäste die Fenster möglichst schließen.

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Aber im Laufe der Woche wird es zum Lüften keine Alternative geben: Von Donnerstag an soll es in Berlin und Brandenburg mehrere Tage lang deutlich über 30 Grad heiß werden.