Zähneputzen ist ein (hoffentlich) täglicher Teil unseres Lebens. Doch womit putzen wir uns da eigentlich die Zähne? Wieso nachhaltige Zahnpasta, Zahnbürsten ohne Plastik und Bio-Zahnseide die bessere Wahl sind – für dich und die Umwelt.Wir stellen dir nachhaltigere Alternativen zu konventionellen Zahnbürsten vor, die ganz ohne Plastik auskommen. Außerdem: Nachhaltige Zahnpasta (die gar keine ist), Zungenschaber und Zahnseide.
Zähneputzen mit Zahnbürsten ohne Plastik
Unsere Zahnbürsten nehmen wir mehrmals täglich in den Mund – und nehmen so oft unbewusst Schadstoffe auf. Denn konventionelle Plastikbürsten können beispielsweise krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) enthalten, warnt der BUND. Wer den Rat vieler Zahnmediziner:innen befolgt und eine elektrische Zahnbürste verwendet, sei noch mehr Giftstoffen ausgesetzt. „Kabel, Platinen und Batterien enthalten mitunter hormonell schädliche Weichmacher, die Fortpflanzung schädigende Bleiverbindungen, krebserregendes 1,3-Propansulton und andere problematische Chemikalien“, schreibt die Umweltschutzorganisation.
Wenn du auf eine Zahnbürste aus nachhaltigem Material umsteigst, musst du dir um diese Giftstoffe keine großen Sorgen mehr machen. Außerdem brauchen die Zahnpflege-Produkte keine Jahrzehnte, um zu verrotten, und zerfallen auch nicht in umweltschädliches Mikroplastik. Viele der nachhaltigen Zahnbürsten bestehen aus Bambus, einem besonders schnell nachwachsenden Rohstoff aus Asien. Am besten achtest du beim Kauf auf Fair-Trade– und Nachhaltigkeits-Siegel – so erkennst du wirklich bessere Modelle.
Bambus-Zahnbürsten im Vergleich: Empfehlenswerte HerstellerBambus-Zahnbürsten sind eine umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Bürsten aus Plastik. Sie sind recyclebar, ressourcenschonend und schadstofffrei. Wir zeigen und…
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Achte auch bei den Borsten auf das Material: Leider nicht biologisch abbaubar, aber sinnvoll für deine Zähne sind Zahnbürsten mit Nylonborsten.
Das Bayrische Zahnärzteblatt, welches von der Bayerischen Landeszahnärztekammer herausgegeben wird, warnt dass Naturborsten leicht aufspießen können und die Borstenhaare anfälliger für Bakterien sind. Wissenschaftlich belegt ist diese Aussage aber noch nicht. Außerdem sind die Borstenspitzen oft nicht abgerundet, was die Verletzungsgefahr des Zahnfleisches eventuell erhöht – aber auch das ist nicht belegt.
Fürs Zähneputzen besser geeignet sollen Zahnbüsten mit Nylonborsten sein – auch aus Bio-Nylon, das aus Rizinusöl hergestellt wird. Solche Borsten auf Basis von Rizinusöl nutzt beispielsweise die Marke Hydrophil.
Bessere Zahnbürsten: Diese Modelle solltest du kennen
Es gibt auch alternative Elektro-Zahnbürsten: Als Beispiel wird oft die Happybrush aus der TV-Show Die Höhle der Löwen genannt. Die gibt es** online u.a. bei Flaconi, Ebay oder Amazon. Hier geht ein Teil der Erlöse an ein wohltätiges Projekt und die Verpackung ist plastikfrei. Zum Kauf dazu gibt es eine Zahnpasta, die auf viele bedenkliche Inhaltsstoffe verzichtet.
Doch auch wenn Elektro-Zahnbürsten für die Zahnpflege besser geeignet sein sollen, muss man die Plastikköpfe regelmäßig austauschen. Außerdem schluckt die Happybrush – wie jedes Elektrogerät – Strom. Wer mit einer Handzahnbürste putzt, muss zwar mehr schrubben, findet aber leichter eine umweltfreundliche Alternative.
Nachhaltige Zahnpasta: Zahnpflege mit Mikroplastik und Schadstoffen?
Richtige Zahnpflege ist extrem wichtig, weil sie hilft, Karies und Plaque zu vermeiden und nebenbei für frischen Atem und weiße Zähne sorgt. Allerdings gerät konventionelle Zahnpasta immer wieder in die Kritik: 2018 fand Öko-Test in Zahncremes unter anderem Natriumlaurylsulfat, Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG). Laut BUND werden einige der in den Tuben enthaltenen Konservierungsstoffe sogar mit der Schädigung der Fortpflanzungsfähigkeit, dem Rückgang der Spermienqualität oder verfrühter Pubertät bei Mädchen in Verbindung gebracht. Dazu kommt das viele Plastik, aus dem Zahnpastatuben bestehen.
Zum Glück gibt es inzwischen nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Zahnpastas:
Bestenliste: Die beste Bio-ZahnpastaZahnseide, Interdentalbürsten und Zungenschaber: Gibt es ökologische Alternativen?
Für gründliche Zahnpflege ist Zahnseide essenziell. Doch handelsübliche Produkte bestehen mesit aus Kunststoff oder Nylon. Sie basieren also auf Erdöl und sind meist in einem Plastikbehälter verpackt. Eine Alternative aus reiner Seide und Bienenwachs ist Bio-Zahnseide: Verschiedene Produkte gibt es** u.a. bei PureNature, BioNaturel, Ecco Verde, Avocadostore oder Amazon. Zwar ist Seide kein ganz unumstrittener Rohstoff, aber immerhin besser, als sich Plastik durch die Zähne zu ziehen.
Noch gründlicher als Zahnseide reinigen nur Interdentalbürsten. Auch die feinen Bürsten für Zahnzwischenräume bestehen meist aus Plastik. Nun hat der Zahnprodukt-Hersteller Humble auch eine Alternative mit einem Griff aus Bambusholz auf den Markt gebracht (kaufen** u.a. bei BigGreenSmile oder Amazon). Die Borsten bestehen aus Nylon. Ein ähnliches Produkt gibt es auch von Hydrophil** und EcoYou (kaufen** u.a. bei BioNaturel).
Für zusätzliche Mundhygiene greifen viele Menschen zu einem Zungenschaber. Dieser hilft, bakterielle Beläge von der Zunge zu lösen. Leider bestehen auch hier die meisten Modelle aus Plastik und müssen nach einigen Anwendungen ersetzt werden. Die Alternative: langlebige Zungenschaber aus Edelstahl. Viele Modelle findest** du u.a. bei Amazon, Ebay, Avocadostore oder Shop Apotheke.
Mit Hausmitteln Zähneputzen: Was taugen Miswakzweig und Aktivkohle wirklich?
Zähneputzen mit einem Ast? Was nach einer Szene in einem Survival-Film klingt, gehört für viele Menschen zum Alltag. Denn vor allem im arabischen Raum ist der Miswakzweig sehr verbreitet. Der Baum, von dem er stammt, wächst in der Wüste und ist vor allem Afrika, Vorderasien und dem nahen Osten heimisch.
Diese natürliche „Zahnbürste“ ist komplett kompostierbar. Studien haben gezeigt, dass Miswak antimikrobielle, antioxidative, krampflösende und entzündungshemmende Effekte hat. Durch die wertvollen Inhaltsstoffe kannst du beim Zähneputzen angeblich sogar auf Zahnpasta verzichten. Das einzige Problem: Der lange Transport und die häufig verwendete Plastikverpackung.
Kaufen**: Miswak-Zahnbürsten bekommst du z.B. bei Waschbär, im Avocadostore, bei Ebay oder Amazon. Alternativ: Die Swak-Zahnbürste aus Bio-Plastik verwendet ebenfalls Miswak (erhältlich bei Avocadostore oder Amazon).
Viele Hersteller bieten Zahnpflege-Produkte mit Aktivkohle an. Wer mit Aktivkohle-Pulver putzt, kann verfärbte Zähne wieder aufhellen, denn die raue Kohle reibt Beläge einfach ab. Allerdings kann das auch gefährlich werden: Auf lange Sicht schleift die Kohle nämlich den Zahnschmelz ab und raut die Zahnoberfläche auf. Das macht die Zähne anfälliger für Zahnschmerzen und andere Beschwerden. Außerdem können sich Verschmutzungen leichter auf der aufgerauten Zahnoberfläche absetzen.
Fazit: Für ein Zahnpasta-Lächeln solltest du nicht zu überteuerten Kohle-Produkten greifen. Putz lieber gründlich auf herkömmlichem Weg und benutz regelmäßig Zahnseide.
Auch Zähne brauchen Nachhaltigkeit: Richtig Zähneputzen
Die nachhaltigsten Materialien nützen dir und der Umwelt wenig, wenn du dir alle paar Jahre mehrere Kunststofffüllungen verpassen lassen musst. Richtiges Zähneputzen bedeutet deshalb nicht nur Umwelt-, sondern auch Gesundheitsschutz.
Um Verfärbungen und Karies vorzubeugen, solltest du Folgendes beachten:
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